JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse


Sie tauchen immer wieder auf, manchmal aus dem tiefen Verborgenen, manchmal bei klarem Bewusstsein. Aber zumeist zeigen sie sich nur indirekt und leiten uns an, das Leben so zu meistern, wie es bei uns abgespeichert wurde.
Man nennt sie Glaubenssätze, wobei die Bedeutung dieses Wortes eigentlich wesentlich mächtiger ist, als es aussieht, da es nicht um Glauben geht, sondern um die Dogmen, die unmerklich fest in uns verankert sind. Wir wurden seit Kindesbeinen geimpft mit einer Vielzahl von Dingen, die auf unserer Festplatte gespeichert sind.
Der Vergleich mit einem PC ist hier nicht ideal, da ich dort die Programme und Daten selbst hinterlegt habe und mir dabei dessen bewusst war, warum sie so abgespeichert wurden. Bei Glaubenssätzen ist das leider anders. Der aufgeweckte Geist merkt oftmals, dass er „fremdgesteuert“ ist, dass da Programme ablaufen, die nicht stimmig sind beim Abgleich mit der Wirklichkeit und dem eigentlichen Gefühl.
Da sind wir wieder beim Begriff „kognitive Dissonanz“ (Ich „liebe“ diesen Ausdruck!), wo du spürst, dass das, was sich dir zeigt und das, wie du damit umgehen willst /sollst nicht stimmig ist.
Ein Beispiel aus der „Gefühlswelt“ gefällig? Da ist ein Mensch, den du liebst, begehrst und mit dem du gerne Zeit verbringen möchtest. Und dann ist da ein Glaubenssatz in dir, der sagt, dass du aus moralischen oder ethischen Gründen diese Freundschaft ablehnen musst. Wenn du jetzt nicht in der Lage bist, dich umzuprogrammieren, den alten Glaubenssatz zu eliminieren oder umzuschreiben, dann versagst du dir damit eine liebevolle Freundschaft.
Allein schon diese einfache Veranschaulichung zeigt auf, wie mächtig Glaubenssätze sind und uns bewusst oder unbewusst steuern. Man könnte jetzt annehmen, dass man, wenn man sich gerade in einem Entscheidungsprozess befindet und einem klar ist, dass da Willensprogramme ablaufen, dass man entsprechend agiert. Aber nein, meist folgt man trotzdem dem eingespeicherten Programm, da der Mut oder das Vertrauen fehlen, neue Wege zu gehen, sich umzuprogrammieren.
Jetzt einmal kurz erklärt: Es gibt positive und negative Glaubenssätze über uns selbst, andere Menschen und die Welt. Die Verankerung geschieht im Kindesalter, wo unser Selbstbild und unsere Sichtweise über das Leben geprägt werden. Unser heutiges Verhalten beruht somit auf Glaubenssätzen, vornehmlich beim Selbstwertgefühl und in Beziehungen.
Jetzt komme ich auf den Punkt, warum mir es wichtig erscheint, hierüber zu schreiben: Da ist also ein negativer Glaubenssatz, den du erkannt hast oder sich langsam aus dem Nebel löst und sich zeigt. Dann beginnt bei „Aufgeweckten“ ein Prozess. Das Erste ist wohl die Akzeptanz, diesen Glaubenssatz, der sich manifestiert hat, zu akzeptieren. Der Einfachgestrickte wird dann nicht weitergehen und diesen Glaubenssatz weiterbeleben. Der wortwörtlich etwas Fortgeschrittene erkennt diesen Glaubenssatz und ist bereit, diesen aufzulösen.
Und hier gibt es viele Möglichkeiten, diese Programmierung zu entfernen und sich neu aufzustellen, wenn du den Mut aufbringst. In einem meiner nächsten Artikel werde ich auf ein paar eingehen, falls es mein Glaubenssatz zulassen sollte.