Es wird von vielen Autoritäten behauptet, dass Hoffnung nur in die Zukunft ausgerichtet ist, ein Gefühl der Erwartung oder eines Wunsches, der in Erfüllung gehen soll. Sich mit dieser Definition zu begnügen, wäre dem wohl nicht gerecht.
In allen Kulturkreisen ist die Hoffnung ein mächtiges Element des Zusammenlebens, in allen Lebenslagen. So gibt es auch unzählbar viele Symbole dafür, von der Taube im Alten Testament, die Sonne, das Kreuz, die Birke, die Sterne oder der Regenbogen.
Und es gibt natürlich auch Hoffnungs-Elemente in allen Lebensbereichen. Sie reichen vom Wettspiel bis zum unendlichen Leben. Selbst in Menschen, die behaupten, im „Hier und jetzt“ zu leben (Einer davon bin ich!), ist die Hoffnung präsent.
Wir haben dafür andere Ausdrucksformen, wie Zuversicht oder Lichtblick, wir bauen auf oder rechnen mit etwas, glauben an etwas. Und damit habe ich „hoffentlich“ den Beweis angetreten, dass Hoffnung wesentlich bedeutsamer ist, als uns Glauben geschenkt wird.
Da sind zwei Aspekte, die ich kurz beleuchten möchte, um dem Rechnung zu tragen: Einmal ist da das Synonym „Zuversicht“, das mit der Hoffnung Hand-in-Hand geht. Frage: Willst du durch das Leben schreiten, ohne Zuversicht, ohne das Gefühl, das sich alles zum Guten wendet, auch in scheinbar ausweglosen Situationen. Das könnte so ein Urvertrauen sein in das, was da wohl kommen möge. Auch der Glaube an Einflussmöglichkeiten, nicht immer Spielball des Zufalls zu sein.
Dann noch der Gesichtspunkt über die Selbstheilungskräfte in uns. Wer die Hoffnung in sich trägt, dass er es schafft, aus einer Krankheit oder einer Beeinträchtigung seines Körpers wieder in einen gesunden, kraftvollen Zustand zu kommen, der steigert das Gelingen um ein Vielfaches. Und es bedarf nicht einmal eines Beweises, das ist selbsterfahrene Wirklichkeit und die Erkenntnis all dieser wundersamen Dinge, die tagtäglich zu beobachten sind.
Mein persönliches Resümee daraus ist nicht schwer zu erkennen: Auch ich habe Hoffnung in mir, in verschiedenen Ausrichtungen, bewusst und nichtbewusst. Und manchmal hänge ich daran wie ein Mensch in einem reißenden Fluss, der sich an einem Halm festhält, damit er nicht hinfort gerissen wird. Und der Halm ist mächtig, er gibt mir das Gefühl, dass sich die Dinge so fügen, damit ich weiter in Freude leben kann.