JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse


In solch turbulenten Zeiten, wie wir sie gerade erleben, scheint mir der Aspekt des eigenen Energie-Erhalts erwähnenswert. Unser Akku, aus dem wir schöpfen, sollte immer ausreichend gefüllt sein, um auch unwegsame Strecken, die sich spontan auftun, geschmeidig begehen zu können. Dabei sind viele Dinge relevant, wie Schlaf, Bewegung und Nahrung, mit dem wir ihn speisen. Ein wesentliches Element ist auch der Umgang mit Allem, was uns begegnet. Und darauf möchte ich hier eingehen.
Wir bestehen aus purer Energie, und zwar seit Anbeginn unseres Lebens, was auch vor Kurzem wissenschaftlich bei der Verschmelzung von Samen und Ei über die dabei entstehende Biophotonen-Strahlung dokumentiert wurde. Und sie hält an, bis sich die menschliche Seele vom dahinscheidenden Körper trennt. Dabei muss diese Energie nicht von außen gelenkt werden, sondern findet sich verhältnismäßig ein, entsprechend unserem Tun.
Ab dem Alter, in dem wir unseren Geist bewusst formen oder bei dessen Schaffung beteiligt sind, geht es eigentlich nur darum, dem Wahren auf die Spur zu kommen. Mein Freund Krishi sagte einmal, dass der Mensch auf der Suche nach der Wirklichkeit seine eigene Energie schafft. Diejenigen, die das nicht täten, würden Unheil anrichten und von der Gesellschaft an die Hand genommen werden müssen. Wie war das nochmals mit „betreutem Denken“?
Und jetzt kommen wir zum Punkt: Jede Art von Konflikt ist Energie-Verschwendung. Erst wenn wir verstanden haben, dass der Zustand, in dem wir uns gerade befinden, akzeptiert werden muss, kommen wir aus der unheilvollen Spirale von „Ich bin, will aber“ heraus. Diese Art von Dualismus, die darauf beruht, den Istzustand mit einer bestimmten Vorstellung in Einklang zu bringen, birgt also großes Konfliktmaterial in sich und verpufft Energie sinnlos.
Auch der Versuch, Energie erhalten oder sogar schaffen zu wollen, schafft einen Konflikt. Eigentlich genügt es, wenn man sich darin übt, festzustellen, in welchen Situationen man gerade Energie verliert oder auftankt. So ist ein Festhalten an einem Problem bestimmt kein probates Mittel, Kraft zu schöpfen, eher das Gegenteil. Wobei wir alle wohl bestimmte Dinge beleben, die wir nicht loslassen wollen, da in uns die Angst vorherrscht, dass die daraus resultierenden Folgen noch schlimmer wären. Wer sägt schon gerne den Ast ab, auf dem er sitzt?
Dann wäre noch das Problemkind namens Intellekt, das uns zumeist im Wege steht. Unsere Denkprozesse spielen uns oft einen Streich, aus dem es schwierig ist, herauszukommen. Wir wägen etwas ab, klären das Pro und Kontra, noch eine Prise Gefühl und Herz dazu- und schon haben wir den Salat oder besser die Suppe, die wir dann selbst auslöffeln müssen. Unser Denken ist somit oftmals kontraproduktiv. Erst wenn man gedankenlos ist, wenn da keine Vorstellungen mehr sind, man keine Absicht mehr hat, besteht die Möglichkeit, dass sich Energie einfindet. Dann erreichen einem auch Erkenntnisse, die sich bisher versteckt hatten hinter dem Wulst von Gedankenströmen.
Allein schon das Bewusstmachen aller Geschehnisse, die wir erleben, macht uns kenntlich, was es mit der Energie auf sich hat. Alles Tun oder Nichttun erschafft sie, oder auch nicht. Auch das beständige Üben, anderen oder sich selbst zuzuhören, schafft Lebenskraft. Wobei einen diese Disziplin, so einfach wie sie daherkommt, sehr fordert, da dabei Wertungen, Verurteilungen oder Reaktionen ausgeschlossen werden. Probiert es einmal, oder auch ein zweites Mal. Wer das schafft, tut sich im wahren Leben leichter, was wiederum seiner Energie zuträglich ist. Henry Ford hatte hierzu auch eine simple Erkenntnis, als er einmal erwähnte, dass man nicht so viel Zeit mit Problemen verbringen, sondern mehr Energie einbringen sollte, diese zu lösen.