Im besten Deutschland aller Zeiten findet alljährlich die Prämierung des „Unworts“ statt. Beauftragt damit ist eine Organisation namens „Jury der sprachkritischen Aktion“ aus Marburg, welche letztes Jahr mit über 2301 Vorschlägen überschwemmt wurde. Die Auswahl-Kriterien, wie dann letztendlich das Unwort gekürt wird, bleiben im Verborgenen. Wenigstens sind sie mir nicht schlüssig. Auch wer hinter den Verantwortlichen steht, bleibt im Dunkeln.
Worum geht es? Bei den Zusendungen geht es um „gesellschaftlich brisante Themen des Jahres“. 2023 waren das überwiegende Begrifflichkeiten aus der Sozialpolitik, Klimakrise, Migration und vom Krieg. Ein paar Beispiele gefällig?
- „Abnutzungskrieg“ für erbitterte Kampfhandlungen
- „soziale Hängematte“ für das Bürgergeld
- „Sozialklimbim“ für soziale Leistungen
- „Stolzmonat“ zum Lächerlich-Machen des „Pride Monats“ der LGBTQ-Bewegung
- Abschiebepaket“ für Maßnahmen zur schnelleren Asylbewerber-Abschiebung bei Ablehnung
Corona war scheints nicht mehr spannend.
Seit dem Jahr 1984, ähhhh, entschuldigt bitte, 1991 gibt es diesen Auftrag an die „Jury“, der zu kritischen Diskussionen beitragen soll. „Man wähle Begriffe aus, die gegen das Prinzip der Menschenwürde oder der Demokratie verstoßen, die einzelne gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder die beschönigend, verschleiernd oder irreführend sind.“ erklärte die Jury-Sprecherin Spieß.
Hier die Gewinner der letzten Jahre:
- 2022: „Klimaterroristen“
- 2021: „Pushback“
- 2020 gab es zwei auf dem Siegertreppchen: „Corona-Diktatur“ und „Rückführungspatenschaften“
- 2019: „Klimahysterie“
- 2018: „Anti-Abschiebe-Industrie“
- 2017: „alternative Fakten“
- 2016: „Volksverräter“
- 2015: „Gutmensch“
- 2014: „Lügenpresse“
Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, wenn ihr diese Begriffe seht. Ich für meinen Teil bin nicht erstaunt über diese Kürungen. Ihr wisst ja, dass ich alle mir dargebotenen Informationen unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachte und dann meine Schlüsse daraus ziehe- und meine Schlussfolgerung hierzu brauchte keine Millisekunde. Während das gemeine Volk wohl für diese Art von Öffentlichkeitsarbeit zugänglich scheint, stehe ich auf der anderen Seite und schüttle mit dem Kopf, darauf hoffend, dass es selbst dem Dümmsten unter den Intellektuellen auffällt, was hier wirklich gespielt wird.
Ach, hätt ich doch fast vergessen: Das Unwort des Jahres 2023 heißt „Remigration“, was der rechten Ecke zugeschrieben wird. Eine der Deutungsweisen dieses Begriffes bezieht sich auf den Bevölkerungsaustausch, der hier angeblich gerade stattfindet.