Bei meinem letzten Artikel über „Stählerne Muskeln“ habe ich sie bewusst ausgeklammert, bin nicht auf sie eingegangen, habe sie ignoriert, obwohl sie an allen Muskelbewegungen beteiligt sind, unserem Körper Halt geben, ihn stabilisieren und ihn formen: Faszien.
Es handelt sich dabei um Kollagenfaserstränge, die unseren gesamten Körper wie ein dreidimensionales Netz durchziehen als Bindegewebe. Dass man sie in drei Gruppen gliedert, „oberflächliche, tiefe und viszerale“, mit unterschiedlichsten Funktionen, sei nur am Rande vermerkt.
Bislang wurden sie in der Medizin nur als lästig empfunden und als totes Stützmaterial eingestuft. So ist man mit ihnen auch umgegangen, hat sie bei Operationen einfach durchtrennt, was die Hauptursache für Schmerzen nach sich zog.
Ganz aktuell haben Forscher aber noch etwas ganz Besonderes herausgefunden:
Für Rückenleiden sind unsere Bandscheiben nur zu einem geringen Teil verantwortlich. Die Lendenfaszien dürften hierbei die Hauptrolle spielen. Diese sind mit freien Nervenendungen bestückt und teilweise stärker belastet als die Rückenmuskulatur selbst. Bei kleinsten Zerrverletzungen lösen sie schon Schmerzen aus.
Und was bedeutet das jetzt? Bandscheiben-Operationen sind auf dieser Wissensbasis oft überflüssig, oftmals sogar schädigend, da solche Eingriffe auch die Faszien in Mitleidenschaft ziehen. Der Rückenschmerz kann sich danach sogar verschlimmern. Das Lahmlegen der Fasziennerven in der Oberhaut wäre dann vollkommen ausreichend und zielführend. Soweit ist man aber noch nicht in der Forschung, da das Geschäftsmodell „Bandscheibenvorfall“ wohl viel Geld in bestimmte Kanäle strömen lässt.
Aber kommen wir jetzt auf die kleinen „Wehwehs“ zurück, die uns manchmal plagen. Da ist zum Beispiel unser Nacken, der sich unter bestimmten Umständen verhärtet, sich versteift. Dabei werden Botenstoffe ausgeschüttet, welche die Verhärtung begünstigen und zu Entzündungen führen, das Immunsystem schädigen, was im harmlosesten Fall nur zu einer Erkältung führt.
Und was hilft jetzt, unsere Faszien zu „entstressen“? Schlaf durch Kollagen-Aufbau, dann L-Arginin, das in Walnüssen steckt, weniger Kohlenhydrate zu sich nehmen und ein Körper-Übungsprogramm mittels Yoga oder Tai Chi- zwei Mal pro Woche ist ausreichend.
Ach, und falls du gerade im Rücken- oder Nackenbereich Probleme hast, such dir einen wirklich versierten Therapeuten oder ruf mich an- vielleicht habe ich noch einen Termin frei für einen Hausbesuch.