JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse


Vor einigen Jahren wurden ehemalige Abgänger von einem Krishi-Institut in London befragt, wie sie denn mit ihrem Leben zurechtkämen, da sie doch eine vollkommen andere Sicht- und Lebensweise aufwiesen wie der Normalbürger und nun mitten unter ihnen verweilen. Die Antwort war immer die gleiche, man fühle sich als Alien, als nichtdazugehörend.
Warum ist das so? Bei der Antwort sollte man gut angeschnallt sein: Im Gegensatz zu einer konventionellen Schul- und Studienausbildung duften die Krishi-Orientierten sich selbst leben, mussten sich nicht irgendwelcher idiotischen Lehrpläne beugen und irrwitzige Dinge lernen, die sie zu dem prägen sollten, was ihre Bestimmung war und ist: Ein fremdbestimmtes Leben als Sklave des Systems.
Was macht unser heutiges Schulsystem aus werdenden Menschlein? Hier eine kleine und unvollständige Auswahl:
Heuchler, Ignoranten, Kriecher, Mitläufer, Schlafschafe, Empfindungsunfähige, Bornierte, Entfremdete, Selbstbetrüger, Bewusstlose, Intellektuelle, Egozentriker, Technologie-Gläubige, Wahnsinnige, Fremdgesteuerte, Schizophrene, Besessene, Armselige, Selbstgerechte, Nicht-Zauberer.
Und wo stehe ich, wo stehst du? Wie ehrlich kann eine subjektive Klärung dieser Frage eigentlich sein, wenn wir uns selbst hinterfragen? Eines auf jeden Fall nicht: objektiv. Davon abgesehen, dass wir keine Objekte sind und uns ununterbrochen im Wandel befinden, ist wohl das Einzige, was wir ergründen können, unser Bewusstsein.
Wir haben also die Fähigkeit, uns selbst achtsam auf die Waagschale zu legen und zu klären, wer oder was wir sind. Wir spiegeln uns in unserem Tun und in anderen Wesen, vor Allem in uns begegnenden Menschen. Und wir haben die Macht, uns Zeit unseres Lebens zu betrügen.
Wen suchen wir als unseren Lebenspartner aus, dem wir treu ergeben sind, selbst wenn Welten zwischen den Bewusstseins-Ebenen liegen? Da lebt ein wahrhaftiger Geist, der dem feinstofflichen Gegebenheiten tagtäglich Rechnung trägt mit einem Muggel zusammen, der ihn ausbremst, nicht imstande ist, auch nur ansatzweise zu folgen.
Da trennen wir Nutz- von Freundestieren. Auf der einen Seite Rinder, Schweine und Hühner, auf der anderen Seite Hunde, Katzen und Pferde. Wir teilen die Welt auf in Tiere, die man verspeisen kann und in domestizierte Tiere, mit denen man schmust und viel Zeit verbringt. Allein schon, wenn wir uns dieser eingebürgerten Sichtweise selbstkritisch nähern, die sich in uns eingenistet hat und ehrlich hinterfragt, besteht die Chance eines Neuanfangs mit dem Umgang anderer Spezies.
Und, bist du noch da oder hast du dich schon innerlich verabschiedet, weil dir allein schon die Konfrontation mit diesen beiden Exempeln zu viel war?
OK, ich gebe zu, das sind schon zwei mächtige Triggerpunkte, die ich exemplarisch ins Bild gerückt habe, aber: Wir sollten uns allen Fragen dieser Welt stellen und ergründen, wo wir stehen. Die Entscheidung letztendlich, wie du dich bei den wesentlichen Dingen dann tat-sächlich ausrichtest, obliegt immer noch dir selbst, liegt in deiner Macht. Wir haben also die Möglichkeit, uns zu entscheiden, jederzeit -und es ist nie zu spät.