Es gibt eine Vielzahl von Orakelkarten, inspiriert von den Tarot-Karten, die es nunmehr schon seit über 500 Jahren gibt, mittlerweile in unendlicher Variation und Gebrauch. Allesamt dienen sie heute zur Wahrsagung. Einige von ihnen spiegeln vornehmlich die Seite des Lichtes wider, andere die Schattenseiten, bei den meisten dieser Karten sind beide Seiten gleichermaßen vertreten.
Ich fand letzte Woche ein mir unbekanntes Kartenset, es fand wohl mich, das ich nutzte, um herauszufinden, was mich gerade treibt, wo sich meine Energie momentan manifestiert hat. Ja, und ich hatte echt Schiss, was die eine Karte mir sagen wollte, wissend um die ihr innewohnenden Macht, mich zu manipulieren, mich fremd auszurichten. Es ist wohl ähnlich wie bei anderen Weissagungen, dem Glückspfennig, der schwarzen Katze- man glaubt nicht an Hokuspokus und doch hat es seine Wirkung, tief in uns verborgen spricht es uns an, triggert uns.
Ich zog also diese Karte – und war positiv überrascht, da ich mich in stürmischen Zeiten gewahre. Es war die namens „schöpferischer Geist“. Was die Karte über mich weiß, erzähle ich jetzt. Erst einmal aber, was definiert einen schöpferischen Geist:
Er betrachtet die Welt auf ursprüngliche Weise, mit einzigartiger Wahrnehmung, mit freimütigem Blick. Sein Geist hat eine neue Stufe der Freiheit erklommen, ist nur durch wenige Begrenzungen eingeschränkt und dient als Eingangspforte der Hoffnung. Er ist mutig, Pionier im neuen Denken und besitzt die Fähigkeit, die gesamte Menschheit vorwärts zu bringen. Sein Geist erlaubt sich die Freiheit des ursprünglichen und visionären Denkens. Er bringt sich immer wieder voll ein, einen noch größeren Horizont zu entdecken. Er ist deshalb ruhelos (Endlich auch einmal etwas Negatives!), selbst wenn das Ziel erreicht ist. Er ist aber auch kreativ und liebt die Freiheit, will in höhere Sphären eintauchen, ist evolutionär und zuweilen revolutionär.
Und was ist die Bedeutung dieser Karte für mich, dieses kleinen Erdenwesens:
Zu allererst ist es die Erkenntnis, dass ich diese Gabe in mir trage. Und ganz entscheidend für mich, es als vergeudete Energie anzuerkennen, meine mir auferlegte Verpflichtung, einen besseren Weg zu finden, da diese viel fruchtbarer gelebt werden kann. Ich bin aufgerufen, mir selbst meine volle und bedingungslose Unterstützung zuteilwerden zu lassen, um neue Wege gebären zu können- für das Leben, für die Menschheit (Kleiner ging es wohl nicht!). Ich war ein sehr guter Schüler bisher, bin meinen intuitiven Sprüngen und meiner Inspiration gefolgt. Jetzt wäre ich bereit, Entdeckungen zu machen, die die Welt besser macht durch mein Wirken. Ich sei ein Freund der ganzen Menschheit.
Nun, da steh ich jetzt, besser gesagt, ich sitze gerade und wollte schier vom Hocker fallen vor Selbst-Schmeichelei bei dieser Weissagung- bis der letzte Satz fiel, ich sei ein Philanthrop. Gut, ich tue gerne und freiwillig Gutes für andere, aber nur bei denjenigen, denen ich wohlgesonnen bin, nicht aber für die Menschheit, auch nicht für die sogenannte und vielbesungene „Menschheitsfamilie“. Und so picke ich mir die Dinge aus dem Orakel heraus, die mir genehm sind und ziehe von Dannen mit dem guten Bauchgefühl, meiner bewussten Intuition, dass diese Karte zu mir passt.