JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse


Das Leben wäre so einfach, wenn sich die Menschheit die Mühe machen würde, nach dem Leitspruch der Aufklärung „Sapere aude!“ zu verfahren. Das war die Aufforderung: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ So schön, wie sich das anhört, allein schon meine Formulierung birgt schon den Widerspruch in sich. Einfach-Mühe-Verfahren.
Wohl wissend darüber und darauf hinweisend, möchte ich meinen Fokus aber auf den eigentlichen Sinn dieses Spruches richten. Unser Verstand basiert auf dem Intellekt und wie wir alle wissen, ist er nur ein Baustein, wohl notwendig, aber nicht genügt, um einen Sachverhalt richtig deuten zu können.
Ich bin seit je her auf der Suche nach Erklärungsmodellen, warum sich Dinge so darstellen, warum Dinge geschehen und komme oftmals nicht aus dem Staunen heraus, wie banal die Hintergründe zu sein scheinen. Und so ist mir die Sage aus Hameln über den Weg gelaufen, die eigentlich auf zwei unterschiedlichen Begebenheiten beruht, auf die ich kurz eingehen möchte. Im 17.Jahrhundert gab es eine Rattenplage, derer man sich entledigen wollte. Und zur selben Zeit gab es den „Kinderauszug“, bei dem junge Menschen zur Besiedlung in Ostgebiete abgeworben wurden. Beides wurde in der „Rattenfänger-Sage“ vermengt.
Die heutigen Rattenfänger haben eine andere Aufgabe, sind sich ihres Tuns nicht immer bewusst und oftmals verbendet.
- Sie wollen uns in den Krieg führen
- Sie öffnen die Grenzen für unbegrenzte Einwanderung
- Sie machen uns weis, dass es 72 Geschlechtsidentitäten gibt
- Sie wollen Parteien verbieten, die ihnen ungelegen kommen
- Sie verabreichen nicht zugelassene Gen-Therapeutika
- Sie benutzen Antifaschisten für ihre Zwecke
- Sie wollen mit allen Mitteln das böse Deutschland zerstören
- Sie machen uns glauben, das CO2 Schuld am Klimawandel hat
- ….
Die Liste ist nahezu unendlich und dient unter anderem dazu, uns zu beschäftigen, in Angst zu halten, zu kontrollieren, abzulenken vom tatsächlichen Geschehen und uns zu schwächen. Der mündige Bürger, wie es so schön heißt, ist nicht nur unerwünscht, sondern stellt eine Bedrohung für den Staat dar, vor Allem für die oberen Etagen. Selbstbestimmung und Urteilsfähigkeit hat man uns systematisch abtrainiert. Wir haben uns teilnahmslos oder angewidert von politischen Begebenheiten abgewendet, resigniert oder erzürnt.
Lassen wir einmal das Phänomen der Schwarm-Unintelligenz des Homo rudis beiseite und wenden uns dem Individuum zu. Gut, unsere Intelligenz hat in den letzten Jahren rapide abgenommen, was auch der digitalen Hingabe zuzuschreiben ist. Hier gibt es ebenfalls zig Begründungen, die das Abstumpfen des Geistes bezeugen. Ich glaube aber, der wichtigste Punkt ist die horrende Anzahl der Angriffe, die tagtäglich auf uns niederprasselt und wir verlernt haben, uns dagegen zu verteidigen.
Und hier haben ich zwei Elemente genutzt, um das zu verdeutlichen: „Angriff“ und „Verteidigen“. Es geht also um Krieg gegen uns und unseren Verstand, was man im Volksmund mittlerweile als „hybride Kriegsführung“ bezeichnet. Eingegrenzt auf den zivilen Bereich ist es -in Anlehnung an Wiki- eine flexible Mischform der offen und verdeckt zur Anwendung gebrachten regulären und irregulären, symmetrischen und asymmetrischen, gewaltlosen oder gewalttätiger Konfliktmittel.
Der Werkzeugkasten, der gegen uns schon seit Äonen zur Anwendung kommt, ist riesig und zumeist unterschwellig.
Und wie kann man sich wehren dagegen? Es bieten sich hier viele Möglichkeiten, wobei die einfachste wohl ein sich Schlaumachen ist. Hierzu nehme man unterschiedliche Informationsquellen und checke deren Wahrheitsgehalt, wenn möglich unvoreingenommen und neutral. Um dies vollziehen zu können, bedarf es der Selbstschulung. Jemandem zuzuhören oder etwas zu lesen, ohne gleich Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Die innere Stimme, die immer mitplappern möchte, einfach einmal stummzuschalten.
Das ist ein Geheimnis, welches eigentlich keines ist. Und es ist simpel umsetzbar, wobei ich mir auch des Öfteren schwertue damit. Mein kleines Ego hat so sein Eigenleben und ist manchmal einfach nicht bereit, seine Echokammer zu verlassen. Den Rattenfängern biete ich trotzdem kaum eine Möglichkeit, mich in ihren Bann zu ziehen. Da bin ich glücklicherweise schon ein bisschen weiter.