Am Wochenende hat sich unsere kleine Truppe der Aluhut-Träger wieder einmal getroffen, um über den Irrsinn der Welt zu sprechen und wie man in ihr noch seinen Platz finden kann, der einem die Freude am Leben erhält. Und wie wir uns da unterhalten, kam man auch kurz auf Krisenvorsorge, insbesondere gings um Selbstschutz. Da keiner von uns bewaffnet und die letzte Nahkampf-Ausbildung schon Jahrzehnte verklungen ist, wird’s da schon etwas heikel, wenn jemand auf dich zukommt und etwas von dir will, was du ihm nicht geben willst.
Ein unserer Mitstreiter war eine kleine, zierliche Frau späteren Alters, die plötzlich den Raum einnahm. Sie zog unsere Aufmerksamkeit auf sich, hob hier kleine Handtasche hoch und entnahm ihr eine – haltet euch fest – eine kleine Brechstange. In Siegespose hob sie diese in die Höhe- und ich kugelte mich mal wieder vor Lachen, konnte mich einfach nicht zurückhalten. Als ich wieder zu Atem kam und das Wort ergreifen durfte, fragte ich sie, ob sie den Angreifer kurz bitten wollte, inne zu halten, bis sie die Brechstange aus der Sicherheitsverwahrung, sprich Handtäschchen- hervorgezaubert hätte, um ihm dann eins überzubraten. Stolz wischte sie meine Bedenken weg und erzählte uns den wahren Gebrauch dieses Werkzeuges, nämlich als Schlagwaffe, durch herumwirbeln des Täschchens und damit auch, den Angreifer zu irritieren und in die Flucht zu schlagen. War irgendwie einleuchtend, trotzdem konnte ich mich den ganzen Abend nicht mehr einkriegen und immer, wenn sich die Gelegenheit bot, kam ich auf ihr Täschchen zurück.
Rückgekehrt später dann in mein Zuhause, war ich dann froh, nur ein paar blaue Flecken mitbekommen zu haben und werde zukünftig etwas mehr Vorsicht im Umgang mit älteren Damen walten lassen.