JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse



Meiner Vorliebe für weiße T-Shirts immer noch huldigend, zog ich vor Kurzem zufällig ein besonderes Exemplar aus dem Kleiderschrank, welches ich zu C-Zeiten beschriften ließ, um den damaligen Wahnsinn zu verblöden. Und es half mir gleichzeitig etwas, diese unselige Zeit zu überstehen. Ich habe es ein paar Mal stolz in der Öffentlichkeit getragen. Jetzt wird es weichgewaschen und kommt wieder in den Schrank. Was prangte dort auf meiner Brust?
„Wir sind so gehirnge…, Entschuldigung manipuliert, dass wir unsere Versklavung nicht nur lieben, sondern inständig verteidigen. IAAH“ (in Anlehnung Aldous Huxley).
Der Wahrheitsgehalt dieses Spruches scheint heute höher denn je zu sein, wobei man die Masse klar differenzierten muss. Wie es sich heute darstellt, läuft bei uns Kleingeistern etwas komplett schief, obwohl sich die Möglichkeiten der Meinungsbildung in der Geschichte der Menschheit auf einem nie da gewesenen Niveau befinde. Und bleiben wir einmal bei denjenigen, die unfähig sind, die Wirklichkeit wahrzunehmen. Welche Individuen davon sind dumm, welche naiv, leichtgläubig?
All die anderen Kriterien und Umstände einmal ausblendend, die uns zu dem gemacht haben, was wir heute darstellen, möchte ich den Fokus einmal nur auf die Begrifflichkeiten „Dumm“ und „Naiv“ richten. Was ist „dumm“, was ist „naiv“? Diese Frage stelle ich mir seit Jahren und glaube, sie einigermaßen, auch bespielhaft, beantworten zu können.
Wen kann man denn als „dumm“ titulieren? Grob gesprochen denjenigen, der nicht dazu fähig ist, aus bestimmten Wahrnehmungen entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen, geschweige dann, daraus etwas abzuleiten oder zu lernen. Dies geschieht vornehmlich durch Unwissenheit oder Fehlinformation. Dumme können somit Geschöpfe mit einem IQ von 1 bis 1000, können daher sowohl ungebildete Idioten, als auch hochgebildete Vollidioten sein. Das besondere daran ist, dass dieses Klientel nicht lernfähig ist, immer wieder die gleichen Fehler begeht.
Da gibt es Leute, die auch bei der nächsten, ausgerufenen Plandemie überzeugt davon sind, dass man nur durch Impfung gegen die bösen Mikroben geschützt ist. Da gibt es Leute, die gen Himmel schauen und die Flugzeugspuren dort oben als normale Kondensstreifen abtun. Da gibt es Leute, die daran glauben, dass wir durch unsere Umweltpolitik die Welt retten und CO2 Schuld an allem hat. Da gibt es Leute, die Politikern ihr Vertrauen schenken, welche klar ersichtlich vollkommen andere Ziele verfolgen, als dem Wohle des Volkes den Weg zu ebnen.
Kommen wir zu „naiv“. Dieses Wort stammt aus dem französischen und bedeutet kindlich, ursprünglich, einfältig oder auch harmlos. Dieser Art von Menschen wird abgesprochen, gewisse Umstände und Handlungen angemessen bewerten zu können.
Es gibt aber noch eine andere Deutung mit gegenteiligem Effekt, nämlich dem der Unvoreingenommenheit, der Unschuldigkeit. Wobei man unter diesem Gesichtspunkt davon ausgehen kann, dass der Naive nicht unbedingt vorbehaltslos oder unwissend sein muss.
Der Naive lebt somit in einer Welt, die nicht durchtränkt ist von purer Wissenschaft oder verführerischen Dogmen, vom Glauben oder zusammengebastelten Narrativen. Er nimmt die Welt einfach so wahr, wie sie für ihn ist, mit frühkindlichem Anstrich und offenen Augen. Und er ist im Gegensatz zum Dummen bereit, aus Fehlern zu lernen. Seine Unwissenheit macht ihn nicht blind oder folgsam. Er wird nicht einfach zum Untertanen, sondern geht seinen Weg, zumeist unberührt von den Geschehnissen da draußen.
Jesus soll einmal gesagt haben: „Selig sind, die da geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihr.“ Das hat er bestimmt so nicht gemeint, wurde fehlübersetzt und sollte eigentlich heißen: „Seelig sind die wahrhaft Naiven.“ Und da ist bestimmt etwas dran, da weltweit alle Erleuchteten unabhängig ihres Kultur- und Glaubenskreises in der Vergangenheit und Gegenwart danach trachteten und trachten, sich in ihrer letzten Bewusstseinsstufe vollkommen vom Geistigen zu befreien.
Leider ist die Menschheit extrem mit Dummheit gesegnet, und es scheint nicht absehbar, dass sich dieser Zustand groß verändern wird. Ein Geschenk des Himmels hierbei ist der Ablasshandel, der allseits betrieben wird, im Kleinen wie im Großen. Wobei niemand davor gefeit ist, weder der Sünder, noch der Schein-Heilige. Wir wollen doch alle in den Himmel kommen nach unserem Ableben.
Dazu fällt mir eine Begebenheit ein, die sich so zugetragen haben soll, mich nicht groß erstaunt, sondern das zuvor Erwähnte unterstreicht: Ein reicher, sehr betagter Investmentbanker fragte nach seiner Beichte den Pfarrer, ob ihm ein Platz im Himmel sicher sei, wenn er der Kirche 100.000 Euro vermachen würde. Daraufhin erwiderte dieser: "Gottes Wege sind unergründlich, aber einen Versuch wäre es wert."