In allen monotheistischen Religionen, in denen es nur einen Gott gibt und dem Henotheismus, in dem viele Götter existieren, es einem aber selbst obliegt, welchem Gott man zugeneigt ist, spielen Engel eine bedeutsame Rolle. In unseren Gefilden unterscheidet man zwischen Erzengeln und Schutzengeln, wobei die erstgenannten die ranghöchsten Lichtwesen Gottes sind. Sie werden als göttliche Botschafter verstanden, als Vermittler zwischen Himmel und Erde. Die Schutzengel wiederum fungieren als persönliche Begleiter von uns Menschen, die uns beschützen und das Böse von uns abhalten.
Beide Engel-Wesensarten sind eigentlich kosmische Energieformen, die wir uns bildhaft vorstellen, da deren Existenz von uns eigentlich nicht direkt wahrgenommen werden kann. Beide stellen somit bestimmte „himmlische Boten“ dar, die sich uns im All-Tag hinzugesellen.
Jetzt ist es eine rein individuelle Glaubensauffassung, inwiefern oder inwienah man dem spirituellen Wirken von Engeln begegnet, sich ihm öffnet oder verschließt. Ich zähle mich zu den wohlwollenden Befürwortern dieser Wesen, wobei ich tunlichst darauf acht, die überlieferten oder schein- intellektuellen Aspekte dieser Geschöpfe außer Acht zu lassen.
So spricht man von zwölf verschiedenen Erzengeln, denen man jeweils eine bestimmte Rolle zuspricht und sie damit eine entsprechende Aufgabe erfüllen. Die Gelehrten sind sich darüber recht einig, wobei eine wichtige Komponente, nämlich der Äther, dabei vergessen wurde. Michael, der „Fürst des Lichts“, der für das Feuer zuständig ist, weist hierzu eben sowenig Kompetenz auf wie seine Kollegen.
Während die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde Materie-gebunden und damit allen Lebewesen zugänglich, sowie wirksam sind, verhält es sich bei Äther etwas anders. Der Äther ist hingegen pure Spiritualität und kann als solche nur von uns Menschen empfangen werden- so heißt es.
Aber kommen wir auf zurück auf die Engel. Es obliegt niemandem, darüber zu urteilen, wie wir Menschen mit diesen Lichtgestalten umgehen. Welche Art von Lebenshilfe sie uns angedeihen in unserer Vorstellung, spielt keine Rolle. Es ist allein die Wirksamkeit durch die Wahrnehmung dieser nicht greifbaren Energie, aus der man schöpfen kann. Und dabei entscheidet jedes Individuum autonom, wie es mit seinen Engelswesen umgeht.
Es verhält sich ähnlich wie beim Gleichnis des Sämannes: Dieser verstreut den Samen großzügig in die Lande. Manch Samenkörner fallen dabei auf die Straße, andere werden von den Vögeln gegessen und ein paar Wenige fallen auf fruchtbare Erde und gedeihen. Wer also an Engel glaubt, kann sie auch irgendwie wahrnehmen. Wobei man hierbei äußerst wachsam sein sollte, da einem das eigene Ego gerne einen Streich spielt bei der Kontaktaufnahme.
Wie gehe ich mit Engelswesen um? In meiner Welt sind sie einfach existent. Sie sind mir gewahr, begleiten mich, ohne mich zu leiten. Ich erfreue mich an der Vorstellung meiner Schutzengel und ertappe mich zuweilen, mich mit ihnen im Stillen auszutauschen. Und da ich manchmal zügig unterwegs bin mit dem KFZ, achte ich mittlerweile darauf, dass einer meiner Schutzengel der Geschwindigkeit trotzt, auch wenn er danach etwas unter Atem ist.
Ja, und dann gibt es noch andere vom Himmel entsandte Wegbegleiter. Das sind die Engel ohne Flügel, welche man Freunde nennt und diejenigen, die uns auf die Beine helfen, wenn unsere Flügel vergessen haben, wie man fliegt.