JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse


Eigentlich dachte ich, wir leben auf einer Insel der glückseligen Idioten, werde aber immer wieder eines Besseren belehrt. So auch heute, dem Tag, an dem die neueste Studie von der UN veröffentlicht wurde, die bezeugt, dass es weiter bergauf geht in unserem Lande.
Seit dem Jahr 2012 werden wir weltweit speziell vermessen. Eine Idee, die nicht überall gut ankommt und deshalb partiell boykottiert wird. Es geht um die Lebenszufriedenheit, ein Ausdruck des Glück-Empfindens in der Welt. Hierzu werden die Menschen in den beteiligten Ländern befragt, wie sie sich so fühlen und dann statistisch ausgewertet. Das Ergebnis findet sich im Weltglücksbericht, ganz aktuell für das Jahr 2023.
Wie ist die Basis dieses Berichtes? Hierzu wird eine definierte Auswahl an Menschen nach ihrem Befinden befragt und statistisch ausgewertet. Die Bandbreite geht von 0 bis 10 Punkte, die man vergibt für das derzeitige Leben, wobei man sich bei null so ziemlich mies fühlt und sich bei voller Punktzahl wohl gottgleich empfindet. Interessant hierbei auch noch, dass man bei der Auswertung der Daten immer den Mittelwert der letzten drei Jahre nimmt. Für den diesjährigen Bericht somit die Jahre 2021 bis 2023.
Vergessen sollte man einmal die Geschichte mit Corona, die natürlich die Zahlen generell etwas nach unten drückt, unterm Strich aber trotzdem klare Tendenzen aufzeigen. So machen die für die Studie verantwortlichen Wissenschaftler das Gefühl der Zufriedenheit an „sozialer Unterstützung, Einkommen, Freiheit und die Abwesenheit von Korruption fest.“
Warum die UN diesen World Happiness Report überhaupt durchführt, welche wahre Intention dahintersteckt, ist nicht klar ersichtlich, kann nur vermutet werden. Ich glaube, es ist ganz einfach ein zusätzliches Druckmittel der UN für die Länder, deren Wohlbefinden weniger ausgeprägt scheint. Leider zeigt es aber auch transparent den aktuellen Zustand eines Volkes auf und wie er sich über die Jahre entwickelt hat, was so wohl nicht im ursprünglichen Sinne des Erfinders war.
Kommen wir zum Stand 2023, der bezeugt, dass sich die Top 10 nicht groß verändert haben, die untere Riege ebenfalls nicht. Nur im Mittelbereich gab es leichte Modifikationen. Hier ein kleiner Einblick:
- Nr.1: Finnland
- Nr.2: Dänemark
- Nr.3: Island
- Nr.4.: Schweden
- Nr.5: Israel
- Nr.23: USA
- Nr.60: China
- Nr.72: Russland
- Nr.105: Ukraine
- Nr.126: Indien
- Nr.143: Afghanistan
Und wo steht Deutschland. Wir sind von Platz 16 im letzten Jahr etwas abgerutscht auf Platz 24 und ich könnte wetten, dass sich der Trend nach unten auch im nächsten Jahr fortsetzen wird. Warum? Weil niemand da ist, der diese Richtung aufhalten möchte. Scheinbar sind weder unsere klugen Köpfe aus Politik und Wirtschaft dafür aufgeschlossen, noch das dumpfe Volk, da dessen Kühlschrank wohl immer noch gut bestückt ist. Wir haben ja durch unsere Geschichte „den schwarzen Peter“ und geben uns jeden Tag selbst die Peitsche. Und dann sind da noch die dunklen Mächte, die sich die Hände reiben, da alles nach Plan läuft und aus ihrem Freudentaumel kaum noch rauskommen. Wenigstens eine Liga, die glücklich ist und bestimmt ganz oben auf deren eigener Happiness-Liste steht.