Wie ist dein Wohlbefinden? Bist du in deiner Mitte angekommen, und falls du diesen Zustand nicht implementiert hast als dauerhaftes Grundelement deines Lebens, ist das überhaupt erstrebenswert? Und ist der sich dabei einstellende Gleichmut nicht langweilig, wenn du alles im Vorfeld schon mal wegbügelst, was nicht in deinen Kram passen könnte?
Dann betrachten wir einmal den Gegenpol. Das sind die Menschen, die ihr Leben so ausgerichtet haben, dass es ihnen nie so richtig gut geht, die immer ein Haar in der Suppe finden. Und falls da keines ist, dann bemäkeln sie selbst das oder greifen in die Tasche, um die Suppe anzureichern.
Unabhängig von diesen beiden Ausrichtungen, die ich jetzt nicht noch weiterspinnen möchte, geschieht manchmal etwas, das beide Typen irritiert (Verzeih mir bitte, dass ich die Menschheit nur in diese zwei Gruppen eingeteilt habe. Wahrscheinlich gibt es da noch weitere.)
Da zeigt sich in der Wirklichkeit etwas, das nicht leicht einzuordnen ist, da es etwas vom selbst erschaffenen Weltbild abweicht und schon kommt es zu einem inneren Ungleichgewicht. Man hält sich an Bekanntem fest und schafft es nicht, über den eigenen Schatten zu springen, um der Realität ins Auge zu schauen. Ob C-Krise, WTC7, Klima, Politik oder Herzensangelegenheiten- alles kann dazu führen, aus der Gemütsruhe wegzubrechen.
Die Sozialpsychologen sprechen dann von kognitiver Dissonanz, einem unangenehm empfundenen Gefühlszustand durch die Unvereinbarkeit der sich zeigenden, tatsächlichen Begebenheit mit der eigen kreierten Auffassung. Man spürt tief in sich, dass da etwas nicht stimmig ist beim Abgleich- und ignoriert und übertüncht dies. Man beharrt auf seiner Vorstellung und ist nicht bereit, sich der Irritation zu stellen.
Wie viele Menschen kenne ich, die sich ihre kleine Welt so eingerichtet haben, verhärtet sind und bis zum Ende ihres Daseins an ihren Glaubensdogmen festhalten. Um mit der Dissonanz leben zu können, suchen und finden sie Gleichgesinnte, lenken sich gerne ab vom Wesentlichen und frönen gerne irgendwelcher Laster, die von der Gesellschaft geduldet werden. Die Kompensation der Unstimmigkeiten hat viele Gesichter, die nicht immer leicht zu durchschauen sind.
Und dann kommt hinzu, wie man selbst damit umgehen möchte, wenn man etwas im Anderen erkannt hat, das nicht stimmig ist und an dem er festhält. Je nach Beziehung zu diesem Menschen muss man sich entscheiden, ob man ihn entfernt, duldet oder so annimmt, wie er sich darstellt. Du solltest dich jedenfalls so entscheiden, dass es deinem Wohlbefinden zuträglich ist.