JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse

In was für einer Welt leben wir eigentlich und warum fällt es so wenigen Menschen auf, dass hier vieles verkehrt läuft, bar jeder Logik? Haben wir unsere Fähigkeit, Dinge kritisch zu hinterfragen, an der Garderobe abgegeben? Dieses komische Gefühl, dass etwas nicht stimmig ist. Dass das, was sich da draußen präsentiert, einfach nicht passen will und man sich deshalb in ständiger kognitiver Dissonanz befindet. Wer hat uns weißgemacht, dass es keine rote Linie mehr gibt und uns deshalb absolut nichts mehr triggert? Sind wir wirklich nur noch eine Herde Schlafschafe, die darauf warten, bis ihre Zeit gekommen ist?
Im Jahre 1949 hat ein Schriftsteller namens Blair unter einem Pseudonym einen Roman veröffentlicht, der heute aktueller denn je ist: 1984. Eigentlich eine dystopische Erzählung eines totalitären Systems. Wohl aber für manch Einen das Drehbuch für heute, dazu noch miserabel umgesetzt. Würde das Stück in die Kinos kommen, würde es von den Filmkritikern bespottet und unmittelbar wieder abgesetzt. Aber in der Realität herrschen wohl andere Gesetzmäßigkeiten. Dort wir all das fleißig und unhinterfragt gelebt und umgesetzt.
Wie im Orwellschen Roman wird gegenwärtig die Geschichtsschreibung ständig angepasst, Frieden wird zu Krieg, Doppeldenk zur Normalität erhoben, unliebsame Menschen als Unpersonen diffamiert, unsere Sprache verfälscht mittels „Neusprech“ und „falsches“ Gedankengut prophylaktisch verfolgt. Die Hilfsmittel hierzu sind das Wahrheits-Ministerium und die totale Überwachung.
Dies alles geschickt mit Hilfe der Leidmedien, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, uns umfassend und wahrheitsgetreu über Gott und die Welt zu berichten. Da gibt bei uns elf große Medienhäuser und unsere Öffentlich-Rechtschaffenden, die scheinbar alle am gleichen Strang ziehen- und zwar in eine Richtung. Auf der anderen Seite hängen ein paar versprengte Aktivisten am Seil, oftmals schon lange unterwandert und viele in ständigem Disput mit Ihresgleichen. Dort wir im Netz über allerlei berichtet, die Mondlandung hinterfragt, Pearl Harbour als False Flag geoutet und behauptet, Obamas Frau wäre ein Mann- oder doch lieber ein Reptiloid aus einer anderen Welt. Was ist Dichtung, was ist Wahrheit, und besser, was kommt der Wahrheit am Nächsten?
Und damit sind wir an einem Punkt angekommen, der mir wesentlich erscheint. Ein aufgeweckter Geist, der Allem, was ihm begegnet, aufgeschlossen gegenübertritt und bei Erfordernis intuitiv und sachkundig den Wahrheitsgehalt abwägt, unterliegt aus meiner Sichtweise weniger der Willkür des ihm Dargebotenen. Bei ihm lichten sich sehr schnell die gezündeten Nebelkerzen. Er erkennt auch vermeintliche Leuchttürme, die ihm den Weg weisen wollen. Manchmal bedarf es etwas tieferer Recherche, ein Eintauchen in Untiefen, die man bislang noch nicht betreten hat, da Neuland. Aber auch dann bildet sich bei ihm relativ schnell ein Bild, fügen sich plötzlich Puzzleteile, die zuvor noch chaotisch auf dem Tisch lagen.
Ein wacher Geist durchschaut Dinge, durchdringt sie und weiß sie zuzuordnen, immer mit der Ausrichtung des Selbstschutzes und der Achtsamkeit gegenüber Zweiten und Dritten. Er weiß um die Bedeutung seiner Worte, wie er sie einsetzt oder schweigt, um sein Gegenüber nicht zu irritieren. Es weiß auch, dass jeder seinen Weg gehen muss und versucht nicht, andere zu über-zeugen. Und so nehmen Dinge ihren Lauf- und glaub mir, es liegt trotz-dem in unserer Hand, wie wir unser Leben gestalten. Wir sind die Schöpfer unserer Welt. Und vielleicht färbt da manchmal etwas ab und hilft dem Unwissenden, sich neu auszurichten.