JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse

Was sehen da meine geschundenen Augen in den Qualitätsmedien. Man fragt sich in Deutschland doch tatsächlich immer noch, ob es rechtens wäre, einen Untersuchungsausschuss zu fordern, der die Corona-Krise aus politischer Sicht aufarbeiten, all die Verfehlungen und Missetaten öffentlich herausarbeiten soll. Welch eine Anmaßung, welch eine Frechheit, sich an den Obrigen vergreifen zu wollen, die ja nur das Beste wollten für das Volk, grenzt es doch an Majestätsbeleidigung.
„Wehret den Anfängen“ schrieb schon der römische Dichter Ovid, wobei er vor den Folgen des Sich-Verliebens warnte. Die Hofberichterstatter der öffentlich-rechtlichen und privaten Anstalten jedenfalls kolportieren das Ansinnen nach Aufklärung als rechtes Gedankengut, machen noch ein hübsches Schleifchen drum und hoffen so, Ihrem Anspruch gerecht geworden zu sein.
Vielleicht noch ein paar Worte zur „Kolportage“, die mir vor Tagen einmal über den Weg gelaufen ist. Während die früheren Hausierer, die Kolporteure, mit kleinen Bauchläden durch die Lande zogen, um irgendwelche Gerüchte an den Mann zu bringen, hat sich aus meiner Sicht dieses Berufsbild komplett verändert. Im Gegensatz zur Meinung von Wiki sind die heutigen Kolporteure nicht nur in den alternativen Netzwerken zu finden, sondern hauptsächlich in den Leidmedien. Und die stammen nicht mehr aus armseligen Verhältnissen, sondern werden für ihre Auftragsarbeiten fürstlich belohnt.
Aber kommen wir wieder zurück zur Aufklärung von Begebenheiten, die starken Einfluss auf unser aller Leben hatten und haben. Was spricht eigentlich gegen die wirkliche Aufarbeitung von 9/11, Massenmigration, Nord Stream-Pipeline oder Corona? Liegt es nicht in unser aller Interesse, das Geschehene aufzuarbeiten, um uns ein besseres Bild zu machen, was wirklich geschehen ist?
Scheinbar nein- und das liegt nicht nur am Stockholm-Syndrom, manipulierter Index-Neuronen, Anti-Schwarmintelligenz, reduziertem Echoraum, Ergebenheit, Dumm- oder Bosheit. Ich glaube, es gibt für viele unter uns wohl nur noch so etwas wie die Flucht aus der Realität, welche als grau und düster wahrgenommen wird. Eine Art Resignation, die uns aufoktroyiert wurde. Schleichend und unmerklich ist sie eingedrungen und hat sich unseres Bewusstseins ermächtigt. Die Möglichkeiten, der Wirklichkeit aus dem Weg zu gehen, sind dabei mannigfaltig. Dazu können beispielsweise alle Arten von Drogen, Musik, Religiosität, Süchte oder virtuelle Welten gehören.
Die typische Frage, die man sich jetzt stellen kann, ist, was kann ich als Einzelner überhaupt bewirken? Oder ist es für mein Seelenheil nicht viel angenehmer, mich mit den Dingen zu beschäftigen, die mich weiterbringen? Beide Antworten sind bedeutsam für ein erfülltes Leben, wobei das Ausblenden der Schattenwelt für mich keine Option darstellt. Somit konfrontiere ich mich mit dem mir Dargebotenen, schaue, was es mit mir macht und versuche, nur jenem Energie zu geben, welches mir guttut.
Und bei all dem Wahnsinn, der sich da draußen zeigt, lasse ich die eine oder andere mir gereichte Irritation ins Leere laufen, bevor es mich wieder anstachelt oder triggert. Somit ist Aufklärung für mich ein Akt der geistigen Befreiung, wenn ich es auch nicht immer schaffe, den Rahmen in einigermaßen, vernünftigem Maße zu halten.