Rosa Luxemburgs Zitat „Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht!“ ist heute bedeutsamer denn je. Indoktriniert, verkommerzialisiert und entpolitisiert verkommen die meisten unter uns zu reinen Spielbällen der Machtelite und sind zudem unfähig, diesen Zustand zu realisieren. Das Kuckucks-Zitat von Goethe „Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf.", das heute selbstverständlich der rechten Szene zugeschrieben wird, schlägt in die gleiche Kerbe.
Leider stellt der aufgeschlossene Mensch fest, dass wir schon heute in ziemlich finsteren Zeiten leben, in denen das Böse zu herrschen scheint. Und es zeigt sich dabei immer ungenierter in der Öffentlichkeit, so, als ob ihm keiner mehr in die Quere kommen kann. Diejenigen unter uns, die erkannt haben, dass uns die Endzeit kurz bevorsteht und deren Gehirn noch nicht vollkommen benebelt ist, versuchen sich zur Wehr zu setzen- im Stillen oder lauthals in der Öffentlichkeit.
Und sie haben Einfluss auf das Geschehen. Als Beispiel sei nur erwähnt, wie diejenigen, die während der C-Krise auf die Straße gegangen sind, u.a. den Impfzwang abgewendet haben und heute vehement versuchen, die begangenen Gräueltaten aufzudecken, um die Verantwortlichen ihrer verdienten Strafe zuführen zu können. OK, ein frommer Wunsch.
Es geht also darum, angstfrei der breiten Masse „Flagge zu zeigen“, ohne sich selbst dabei natürlich nicht in größere Nöte zu bringen. Gut, Konsequenzen aus unserem Handeln sind die Folge jeglichen Tuns, sie sollten es uns aber wert sein. Manche Leute gehen dabei einen großen Schritt, wohlwissend über dessen unmittelbar folgendes Nachbeben für sie selbst.
Einer von ihnen, der es sich erlaubt, der dunklen Seite in die Suppe zu spucken, ist der 1958 in Beirut geborene Exil-Deutsch-Libanese Imad Karim, der seit 1977 in der BRD lebt. Nach dem Studium arbeitete er als freier Fernsehjournalist, Filmautor und Regisseur und produzierte viele Reportagen und Dokus im In- und Ausland, hauptsächlich für das öffentlich-rechtliche Fernsehen.
Mit dem Beginn der Flüchtingskrise im Jahr 2015 wandte er sich von dem vorherrschenden Meinungs-Diktat der Leidmedien ab und begann, eigene Wege zu gehen. Dies brachte ihm keinen Ruhm ein, sondern eher das Gegenteil davon: Ignoranz, Ausgrenzung und Bedrohung. Jetzt hat er einen neuen Weckruf ins Netz gestellt, der besondere Beachtung verdient.
Es ist sein boykottierter Film namens „Plötzlich Staatsfeind“ in Anlehnung an Orwells 1984, über den Karim erwähnte: „Es ist der filmische Versuch einer frontalen Auseinandersetzung mit dem alltäglichen Wahnsinn in meiner Wahlheimat Deutschland und zwar mit den Mitteln der bitteren Satire.“
Die Handlung ist simpel: Es geht um Oscar Held, ursprünglich ein erfolgreicher Bestseller-Autor und Talkshow-Gast, der es plötzlich wagt, bestimmte Dinge wie Multikulti, Gendern und menschengemachter Klimawandel offen zu kritisieren. Der Film zeigt eindrucksvoll die Folgen für diesen Abtrünnigen in einer fiktiven BRD auf. Der Machtapparat schlägt bei ihm gnadenlos zu, seine „Freunde“ gehen in Schutzstellung und wenden sich von ihm ab.
Irgendwie kommt es dem Zuschauer dabei vor, Bekanntem beizuwohnen, eine Dystopie, die größtenteils schon Eintritt gefunden hat bei uns. Und wie ich nach diesem Film so resoniere, was da gerade abgelaufen ist, sehe ich all diese wunderbaren Schauspieler, allen voran der Protagonist Thomas Kautenburger, sowie alle irgendwie am Film Beteiligten, die durch dieses Werk wahrscheinlich auf der „roten Liste“ stehen. Und es durchtränkt mich mit einer starken Empathie für all diese Menschen, für ihr Tun und drängt mich geradezu, sie zu unterstützen.
Die potentielle Bedrohung durch den Totalitarismus sah schon Orwell, der es in seinem letzten BBC- Interview kurz vor seinem Tod folgendermaßen formulierte: „Wenn Sie sich ein Bild von der Zukunft machen wollen, stellen Sie sich einen Stiefel vor, der unablässig und ewig auf einem menschlichen Gesicht herumtrampelt. Die Moral dieser gefährlichen Albtraum-Situation ist ganz einfach: Lass es nicht zu. Es liegt an Dir.“