Im Abendland hatte seit dem Mittelalter der Exorzismus als Psychotherapieform Hochkonjunktur. Man befand damals, dass die Ursache eines seelisch oder körperlich Erkrankter durch den Geist eines Verstorbenen, den Teufel oder den Fluch eines Lebenden geschah. Die Therapie war ein Ritual, das den Geist dazu aufforderte, den Körper des Patienten wieder zu verlassen.
Erst im 18. Jahrhundert, dem Zeitalter der Aufklärung, befreite man sich von den Fesseln der Kirche und versuchte alle Phänomene wissenschaftlich zu erklären. Der Exorzismus passte da nicht mehr zur modernen Medizin und wurde ausgegrenzt.
Es entstanden neue Heilverfahren wie der „Mesmer´sche Magnetismus“ und die Hypnose, welche bis Ende das 19. Jahrhunderts die wichtigste Psychotherapie war.
Dann kam Freud ins Spiel, der von früheren Schülern von Mesmer, zwei Franzosen -Charcot und Janet- stark geprägt wurde. Er griff viele Ideen des letzten Jahrhunderts auf und kreierte auf dieser Basis seine neue Psychotherapie, gespickt mit eigenen Impulsen und Erkenntnissen.
Von ihm entsprang die mächtige These, dass sowohl seelische Erkrankungen, als auch viele physische Erkrankungen auf ungelösten Konflikten beruhen, die im Unterbewusstsein des Patienten gespeichert sind. Diese Konflikte können durch Bewusst-Machung in der therapeutischen Arbeit gemildert oder sogar geheilt werden. Der Begriff „Unterbewusstsein“ fand große wissenschaftliche Zustimmung und hält sich bis heute- verschiedenste Antithesen konnte ihn nicht vom Thron stoßen.
Bei der Freud´schen Therapie geht es darum, die Inhalte des durch Abwehrmechanismen geschützten Unterbewussten aufzudecken, eine Brücke zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein zu schaffen, die den Patienten reifen lässt.
Dann kamen die Nachfolger von Freud mit neuen Ansätzen, wie die „Bioenergetik“ von Wilhelm Reich, bei dem es auch körperlichen Kontakt gibt. Und heute ist die Anzahl psychotherapeutischer Schulen unüberschaubar, bis hin zur Psychiatrie, die mit Medikamenten experimentiert. Jede dieser Schulen glaubt, den Stein des Weisen gefunden zu haben.
Ein Blick in das Morgenland, veranschaulicht an der TCM, zeigt uns, dass es völlig andere Wege gibt als den der Psychotherapie. Dort behandelt man psychische Erkrankungen mittels Akupunktur der Meridiane oder Heilkräuter, mit großem Erfolg.
Und dann gibt es noch Leute wie mich, die behaupten, dass man sehr behutsam mit dem Aufdecken des Unterbewusstseins umgehen sollte, dieses sogar schädlich sein können. Es gibt vielleicht einen besseren Weg, sich von Vergangenem zu befreien. Dafür sollte man sich aber zuerst frei machen vom Dogma der Freud´schen Lehre.