JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse


Sich loslösen von der alten Welt
Du willst dich verändern, willst etwas Neues wagen und scheinst bereit dafür zu sein, diesen neuen Weg zu gehen. Du hast gerade den Mut, dich zu probieren, die bisherige Welt zu verlassen. Dann schauen wir doch einmal, was das eigentlich bedeutet.
Gehen wir einmal davon aus, dass da so ein Trigger-Punkt ist oder war, der dich dazu zwingt, darüber zu sinnieren, tatsächlich auszusteigen. Und du gehst es an, mit kleinen und großen Schritten.
Bald wirst du feststellen, dass dein neuer Weg ebenfalls sehr steinig ist, glitschig und gefahrvoll. Ja, überall lauern Gefahren, die dich vom Weg abbringen wollen. Da sind die bisherigen Lebensbegleiter, Freunde, Bekannte, Verwandte und vielleicht deine Kinder- und alle wollen nur das Beste für dich. Und sie kleben fest an ihren Vorstellungen, sie wollen keinerlei Veränderungen.
Du versuchst, so wenig Leid wie möglich zu verursachen, es Allen irgendwie gerecht zu machen. Und damit fügst du natürlich dir selbst Leid zu, da du eigentlich Niemandem gerecht werden kannst, ausschließlich dir selbst.
Jetzt musst du dich entscheiden, wie du mit deinen bisherigen Wegbegleitern umgehen willst, ohne den neuen Weg zu verlassen. Die wollen nur dein Bestes- wollen sie das wirklich? Ist es nicht eher so, dass sich jeder erst einmal an sein eigenes Seelenheil klammert. Und dann kommst du daher, und bringst ihre Welt ins Wanken, eine Welt, die sie sich geschaffen haben und in der sie bleiben wollen. Falls du einen langjährigen Partner hattest, wird der natürlich alles in seiner Macht tun, dass du umkehrst und zurück gehst. Und falls du dich umdrehst und ihm vorsichtig die Hand reichst, gibst du ihm die Hoffnung, dass sein Plan aufgeht.
Jeder von ihnen wird mit dir anders umgehen, wird dich um-gehen, wird sich an deinem Leid, das du dir gerade antust, weiden und dich scheinbar trösten oder sich un-bewusst von dir abwenden, oder sich dir zuwenden mit der Hoffnung, etwas von dir abzubekommen.
Und dann tauchen Fragen auf, denen du dich stellen und aufarbeiten musst: Wohin könnte mein Weg führen, und wen muss ich am Wegesrand stehen lassen, weil er mich einfach behindert? Wen kann, wen muss ich mitnehmen? Kann ich im bisherigen Umfeld bleiben oder ist es besser, ein neues Zuhause zu suchen?
Jetzt ist Konsequenz angesagt. Konstatieren wir nochmals: Du hast den Ast abgesägt, auf dem du Jahrzehnte saßt, bist gefallen, auf dem Boden aufgekommen und jetzt gerade im Aufstehen begriffen, hast endlich die Kraft und den Mut, die alte Welt zu verlassen.
Wenn du jetzt glaubst, du könnest vieles so belassen, wie bisher und es würde sich doch irgendwie zum Guten wenden, du müsstest nur an ein paar Stellschrauben drehen und deine neue Welt ein bisschen anpassen, dann hast du dich gebrannt. Dann läufst du den gleichen Weg wie bisher, nur parallel zum bisherigen und etwas ausgeschmückt mit hübschen Blümchen. Eine nette Selbsttäuschung, vor der niemand sicher ist.
Wenn du also bereit bist, aufzustehen und zu gehen beginnst, wähle gut und geh deinen neuen Weg ins Unbekannte. Er wird dich schon führen und sei dir gewiss, du bist nie alleine. Wie war das nochmals mit deinem Schutzengel? Er wird dich auf jeden Fall begleiten.