JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse

Vor nicht allzu ferner Zeit ging man davon aus, es sei das Besten für die Gesundheit eines jeden Menschen, wenn er, anstatt nur drei Mal am Tage zu speisen, die Nahrungsaufnahme auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilen würde. Zu den Hauptmahlzeiten kämen dann noch diverse Snacks zwischendurch mit dem Vorteil, den Organismus nicht übermäßig zu strapazieren durch größere Portionen.
Dann existiert noch die Ess-Philosophie mit dem Kaiser, König und Bettler, die wahrscheinlich bei vielen Menschen gefruchtet hat, da in sich logisch und einfach praktizierbar. Wer will schon mit vollem Ranzen in die Federn steigen?
Seit geraumer Zeit hat sich das Spektrum weiter geöffnet und eine alternative Ernährungs-Methode an Land gespült, welche ebenfalls mühelos umsetzbar ist. Man nennt sie Intervallfasten, wobei es sich nicht um eine Diätform handelt, sondern um eine generelle Umstellung der Ess-Gewohnheiten- mit heilsamen Folgen fürs Leben.
Von den bekannten Intervallfasten-Methoden möchte ich jetzt nur die Beliebteste herausgreifen namens „16/8“, welche mir persönlich als die Praktikabelsten erscheint. Sie beinhaltet zwei Phasen, eine Fastenzeit über 16 Stunden und eine Essenszeit über 8 Stunden. Das wars eigentlich schon, und ich wäre geneigt, hier bereits einen Punkt zu setzen, da aus einem ersten Impuls heraus nichts mehr hinzugefügt werden müsste.
Leider ist die 16/8-Methode doch nicht selbsterklärend, weshalb ich die nennenswerten, zu beachtenden Punkte aufzeige, fürs allgemeine Verständnis und den täglichen Umgang:
- Bei der 16/8 handelt es sich nicht um eine Diät-Art, die man irgendwann beginnt und dann wieder absetzt. Sie ist integraler Bestandteil einer bewussten Lebensform.
- Wer geneigt ist, die 16/8-Methode zu versuchen, sollte sich ihr sachte nähern und im Vorfeld schon einmal partiell beleben, damit die Umstellung nicht zu krass wird.
- Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, sich vollwertig zu ernähren, unabhängig davon, für welche Form der Nahrungsaufnahme man sich entscheidet.
- Die Nahrungs-Menge, die man zu sich nimmt, sollte ausgewogen sein. Soll heißen, dass man während der Essens-Phase nicht über- oder untertreiben sollte mit der Zufuhr.
- Man sollte nicht davon ausgehen, dass sich sofort mit der Umstellung etwas bei einem ändert, sondern akzeptieren, dass manche Prozesse ihre Zeit brauchen.
- Während der Fastenzeit gibt es keine Ausnahmen. Es muss und darf etwas getrunken werden, aber ausschließlich gutes Wasser.
Durch Intervallfasten erntet man wunderbare Früchte, die zu erhöhter Gesundheit und mehr Energie führen. Der Grund hierfür sei bildhaft dargestellt:
In den Hungerphasen kommt es zu einer Art Selbstreinigung der Zellen, bei der viele der vorgeschädigten Zellen einfach aus dem Körper entfernt werden. In diesem Zeitraum erholen sich unsere Zellen und kräftigen sich. Und in der Nahrungsphase weiß unser Organismus intuitiv, dass man das zur Verfügung gestellte Angebot nur noch für die gesunden Zellen aufwenden darf.
Einer der Hauptgründe für 16/8 dürfte eine Gewichtsreduzierung sein, wobei man in der Fachliteratur hierfür wesentlich einfachere Methoden finden kann:
- „Essen mit Stäbchen“ und falls das klappt, Stäbchen-Wechsel der Hände
- In einen Kurs anmelden, der einem das „Nein, danke!“ beibringt
- Rohkost bevorzugen, um frühere Freunde wieder gefällig zu machen, die du durch deine bisherige Kostkunst vertrieben hast
Den besonders Gewieften unter uns sei noch die Telefon-Masche angeraten:
- Dabei lässt man sich mehrmals am Tag anrufen- um abzunehmen.
Ich weiß, ein sch… Witz! Wobei ich mich zu den etwas Aufgeweckteren zählen mag und der Spruch von Tucholskys hoffentlich auch auf mich zutrifft: „Der Vorteil von Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.“