Das Phänomen, etwas schon einmal gesehen oder erlebt zu haben, nannte die katholische Kirche im Altertum "falsae memoriae", eine falsche Erinnerung. Theorien über diese „gefühlte Wiederholung des bereits Erlebten“ existieren mannigfaltig. In der Alternativ-Szene spricht man von Pforten zu Paralleluniversen, Prophezeiungen, Erinnerungen an frühere Inkarnationen oder imaginären Traumwelten. Die sogenannte Wissenschaft zieht ebenfalls allerhand Begründungsmodelle in Betracht, die bei näherer Analyse reine Axiome sind und deshalb gleichrangig mit allen anderen Annahmen zu gelten haben.
Es gibt aber noch eine andere Betrachtungsweise dieser Deja-vu – Ereignisse, welche hervor-ragend in das Bild der menschlichen Existenz passt. Bislang gab es vornehmlich nur zwei Gedanken-Ausrichtungen über unsere Entstehung, die sich gegenüberstanden: Die Schöpfungsgeschichte und die Evolutionstheorie. Während man bei der „Schöpfung aus dem Nichts“ noch differenzieren kann, welche Mächte dort wirklich wirkten, gebärdet sich die unlogische Evolutionstheorie recht einfältig.
Und damit kommen wir zu einer weiteren Vorstellung über unsere Erschaffung und unseres Daseins, nämlich, dass wir in einer Scheinwelt leben. Im Sanskrit nennt man es Maya. Wir leben in einer Illusion, einer Scheinwelt unter dem Schleier der Unwissenheit. Im Westen gibt es Meinungen, die einen Schritt weitergehen und es konkret „Simulation“ nennen, wobei diese fremd-kreiert ist. Bei dieser Sichtweise erschufen uns unbekannte Kräfte.
Wir sind also demnach nur ein experimentelles Modell, das aus nicht nachvollziehbaren Gründen entwickelt wurde. Die Ergebnisse der Simulation entsprechen wohl nicht immer den Erwartungen der Laboranten, was dazu führt, die Parameter immer wieder zu verändern. Das heißt, man modifiziert die Einflussgrößen nach dem Motto: „Was geschieht, wenn ich an dieser Stellschraube ein wenig drehe?“ Und es gibt massenweise Stellschrauben.
Bei dieser Vorstellung befinden wir uns alle in einem Käfig und werden von außen beobachtet. Ab und zu drückt jemand den Reset-Knopf. Die Menschheit wurde dabei schon mehrmals neu reloaded, sprich neu gestartet. Gleichzeitig erscheinen manche Phänomene in einem völlig anderen Licht und lösen sich auf. Dann sind Wunder, paranormale Fähigkeiten oder Vorher-Sehungen vollkommen logisch. Weiterhin bedarf es keiner Begründungs-Theorien mehr über Deja-vu-Erlebnisse, da bestimmte Ereignisse tatsächlich schon stattgefunden haben- in früheren Experimenten. Folglich sind die Matrix-Filmemacher ziemlich nahe an der Wahrheit dran, wenigstens unter der Prämisse, dass ihre Annahmen richtig wären.
Kommen wir zur Auflösung: Uns liegen drei Möglichkeiten vor, wie unsere Wirklichkeit tatsächlich sein könnte. Bei allen Überlegungen sollte man bedenken, dass der Mensch ein -wie auch immer geartetes- Bewusstsein hat. Und wenn man sich damit anfreundet, dass unser Geist unseren materiellen Körper über einen gewissen Zeitraum bewohnt und ihn dann wieder verlässt, scheiden bestimmte Annahmen glücklicherweise aus.
Dazu kann ich mich mit der Vorstellung einfach nicht anfreunden, Laborratte in einem Käfig zu sein. Und selbst wenn ich dem Trugschluss unterliegen sollte und die Welt eine ganz andere wäre als in meiner Vorstellung, ist mir das vollkommen wurscht. Wie war da noch der Spruch? „Deine Welt ist die, die du dir vorstellst.“ Oder noch besser: „Du bist nur einen Gedanken vom Paradies entfernt.“