JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse


Wenn eine Veränderung im Bereich des Denkens stattfindet ändert, verändert sich nichts, da dies im Bereich des Geistes stattfindet. Ein Gedanke wird nur durch einen anderen ersetzt. Eine radikale Veränderung kann nur außerhalb des Denkens stattfinden.
Und damit kann dies nur stattfinden von Bekanntem zu Unbekannten. Und zwangsläufig ist das Gedanken-Spiel von Bekannten zum Bekannten mit Autoritäten verbunden, die uns beherrschen: Autorität einer allgemeinen Zustimmung, eines Glauben-Konstruktes oder einer geistigen Führung.
So lasst uns zurückkommen und fragen, ob es überhaupt möglich ist, sich zu ändern. Wenn man bei einer vermeintlichen Änderung irgendwann einmal feststellt, dass sich die Wirklichkeit nicht verändert hat, ist man deprimiert und sucht das Heil in der Flucht davor. Diese kann sich vielschichtig präsentieren, alte Muster wie Alkohol und falsche Freunde kommen wieder ins Spiel.
Vielleicht ist es dann erst einmal besser, man erkennt sich und sein Leben, sieht seinem täglichen Treiben bewusst zu und akzeptiert sich in diesem Zustand, was absolut OK ist. Denn hieraus besteht die Chance, dann einmal tatsächlich bestimmte Dinge, die einen geprägt haben, abzulegen, sich von Erziehung, Kultur, Normen, Werten und Standards freizumachen. Erst dann besteht die Möglichkeit, sich tatsächlich zu befreien, und dann tritt Veränderung ein ohne bewusstes Zutun.
Dann gibt es keine Trennung mehr des Denkenden von seinen Gedanken, keine Spaltung mehr, wenn der Geist eins ist mit dem Denken. Dann stellt sich eine Stille ein, in der keine Bilder erzeugt werden, kein Warten auf weitere Erfahrungen. Es findet eine grundlegende Veränderung statt, eine, die schöpferisch ist.