Jeder von uns hat schon einmal ein Seepferdchen gesehen, dieses zauberhafte Wesen, das im Meer schweben, schwerelos dahingleitet und heute noch manch Rätsel aufweist. Jeder Mensch besitzt, vielleicht ohne es zu wissen, zwei dieser Seepferdchen im Gehirn. Nur werden diese ausschließlich mit ihrem lateinischen Namen benannt: Hyppocampus. Dieser Teil des Gehirns ist für das limbische System zuständig, für Emotionen und Triebverhalten, dient aber auch als autobiographische Gedächtnis-Zentrale.
Damit du dich nicht schwerer als nötig tust beim „Studium“ dieses Artikels, sei vorab erwähnt, dass ich dich nur mit zwei Fremdwörtern belasten will, einmal dieser „Hyppocampus“, mit dem wir schon fast durch sind und dann noch die „Index-Neuronen“.
Es gibt hierzu neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die mich neugierig stimmten, da für den Hausgebrauch nützlich und unterm Strich recht simpel. Fangen wir an, wobei ich mich vorab entschuldigen möchte, die Materie nicht ganz durchdrungen zu haben und deshalb bestimmt manche Dinge aus Amateursicht schildere. Aber du weißt ja, Amateur heißt Liebhaber und so fühle ich mich des Öfteren, wenn mir ein Wurf auf einem leeren Blatt Papier gelingt.
Schweife ich etwa schon wieder ab von der Materie, um die es eigentlich geht? Und bevor ich es vergesse, tiefgründige Infos hierzu findest du bei Dr. Michael Nehls im Web.
Der Hyppocampus hat verschiedenste Neuronen, sprich Nervenzellen, wobei eine Spezies davon in Fachkreisen „Index-Neuronen“ (IN) genannt werden. Diese sind außerordentlich wichtig, da sie für die Erinnerungen zuständig sind- sie dienen als Index. Man benötigt sie auch als Vergleichs-Maßstab, wenn etwas Neues geschieht, ob es für einen gut oder schädlich ist. Bei Schwächung der IN kommt es zu Fehleinschätzung. Und jetzt wird es spannend: Bei Vernachlässigung des Hyppocampus (HC), sprich den IN, verfällt man leichter in Depression, kommt dort schwerer wieder raus, was auch zu Alzheimer führen kann.
Der HC schrumpft unter normalen Bedingungen ab dem 30. Lebensjahr jährlich um 1,4%. Diesen Prozess kann man beeinflussen / aufhalten durch vier Faktoren: Richtige Bewegung, gute Ernährung, sich um sich kümmern und Einbindung in einer Gemeinschaft. Nebenbei tragen diese Punkte generell zur geistigen Gesundheit bei.
Kommen wir zu den IN zurück. Die haben im Gehirn nur dann eine Daseins-Berechtigung, wenn sie gebraucht werden. Bei Nichtgebrauch sterben sie ab. Jetzt weiß ich auch, warum mein Interessenspektrum relativ groß ist- bisher intuitiv, jetzt wissenschaftlich abgesegnet. Da hab ich wohl eine Art Selbstschutz-Programm- oder jedenfalls die Hoffnung, nicht ganz zu verblöden durch zu wenig „Input“.
Jede Nacht werden während des Tiefschlafes Tausende von IN gebildet, die tagsüber wieder absterben, wenn sie nicht gebraucht werden- eine Art Selbstmord. Da IN das Bestreben haben, nicht abzusterben, animieren sie uns, neugierig zu sein. IN sind somit unser „mentales Immunsystem“, unsere geistige Resilienz.
Es gilt aber auch zu beachten, dass, wenn man tagsüber sehr aktiv war geistig, sich die IN verbrauchen. Irgendwann einmal ist man nicht mehr aufnahmefähig. Das gilt es zu erkennen und dann unserem Instinkt nach Ruhepausen nachzugeben. Es sei noch erwähnt, du ahnst es schon, dass bei Störung der REM-Schlafphasen die IN-Produktion reduziert wird. Ich hatte zuvor darüber berichtet, dass vier Schlafzyklen das Optimum darstellen für unsere Gesundheit. Und da habe ich so meine Schwäche, dass ich das nicht immer so hinkriege, da mich bisweilen das nächste Thema nötigt, welches zu Tage gebracht werden möchte.