Was macht eigentlich eine gute Partnerschaft aus? Was sind die entscheidenden Elemente einer richtig guten Beziehung zwischen zwei Menschen?
Zum einen kann ein gemeinsamer Weg, der über eine lange Entfernung geht, nur gegangen werden, wenn jeder mit seinem Tempo, jeder ohne Erwartungen an den anderen, jeder seinen Weg geht. Eine gewisse Distanz muss und darf zwischen beiden bleiben, damit jeder wachsen kann, keiner im Schatten des anderen verkümmert.
Dann ist da noch das Element „Aggression, Kritik und Streit“, das man nicht aus einer Beziehung verbannen kann, um in Scheinharmonie zu ersticken. Dieses hat auch seinen Platz, wobei es natürlich nur in klaren, beiderseits gezogener Grenzen stattfindet sollte und trotz Anecken fair sein muss.
Wäre da noch die Erwartungshaltung an den Anderen und das offene Staunen, was miteinander entsteht oder vergeht. Und das, was verbindet, sollten beide schätzen können. Bleibt eine Beziehung von überzogenen Erwartungen verschont, kann sie richtig gut sein, wertvoll und erhaltenswert.
Inwiefern eine Extrem-Situation dazu führt, ob sich Menschen trennen oder ob es sie zusammenschweißt, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Befreiend von falschen Gedanken ist die einfache, geistige Haltung, dass das Halten und Gehaltenwerden gleichwertig ist wie das Loslassen. Wesentlich dabei ist nur zu erkennen, wann es notwendig ist, das Falsche loszulassen.
Die Frage, wie viel Autonomie und Abhängigkeit sein dürfen in einer Partnerschaft, kann nur individuell geklärt werden. Ein Allgemeinrezept gibt es hierfür wohl nicht. Ich hatte auch schon einmal zusammengereimt, dass man seine Abhängigkeit akzeptieren sollte: „Sei ihrer bewusst. Lächle über sie und sie wird allmählich die Herrschaft über dich verlieren. Du brauchst sie nicht und sie braucht dich nicht.“
Noch ein Tipp am Rande für alle Verliebten und Liebenden, dass nicht alles auf den Tisch gebracht, nicht alles totgeredet werden muss. Die spanische Mystikerin Theresia Avila gab einmal zum Besten: “ Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.“ Nimm deinen Schatz stattdessen in den Arm und beglücke ihn mit deiner Herzlichkeit.