Inspiriert von meinem Wegbegleiter „Krishi“, von dem ich heute eine kleine Abhandlung über den Tod las, hatte ich Lust verspürt, diesen Artikel zu schreiben. Er fragte in seine Zuhörerschaft, was sie tun würden, wenn sie wüssten, sie hätten nur noch 1 Stunde zu leben. Würden sie nicht noch „aufräumen“ wollen, alle Freunde, Verwandten und Anvertrauten kontaktieren und dort, wo nötig, um Verzeihung bitten, Frieden schließen mit offenen Wunden. Und denen, die man lieb, letztes Geschmeide mit auf den Weg geben und bekunden, was einem am Herzen liegt. Ja, und dann konfrontierte er sie, warum sie das nicht jetzt schon alles erledigen würden, jetzt Kontakt aufnehmen, um die Dinge zu klären, die zu klären sind.
Ich gehe da noch einen Schritt weiter, beziehe mich auf den wunderbaren Film „Stadt der Engel“ mit Nicolas Cage und Meg Ryan. Dort leben unsterblichen Engel auf der ganzen Welt und geleiten, wenn die Zeit reif ist, die Toten in die nächste Dimension.
„Kurz“ zur Handlung: In einem Krankenhaus verliebte sich ein Engel (Cage) in eine Ärztin (Ryan). Sie spürt immer wieder, wenn er ihr nahe ist, er kann aber durch seinen feinstofflichen Körper keinen direkten Kontakt aufnehmen. Seine Verliebtheit/Liebe ist so stark, dass er eines Tages die einmalige Chance wahr-, sein Engel-Dasein aufgibt und menschliche Gestalt annimmt. Er kontaktiert sie zart, sie verliebt sich ebenfalls in ihn, und die beiden werden ein Liebespaar. Zeitnah machen sie einen Ausflug, erleben in ihrer Holzhütte eine wunderschöne Nacht und tags darauf stirbt sie bei einem Unfall. Er kann es nicht fassen, grämt sich fast zu Tode und durchleidet eine schreckliche Zeit- bis fast zum Schluss des Films. Dort entdeckt er für sich die Einmaligkeit des Seins und genießt die ihm verbleibenden Tage als Mensch, seine früheren Engels-Freunde schauen verwundert auf sein Treiben.
Dieser Film veranlasste mich schon vor über 20 Jahren, Gedanken anzustellen über das Leben und seine Intensität. Damals fragte ich mich selbst, wie ich mich entscheiden würde, wenn man mir folgende Wahl ließe: Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder hast du 1 Stunde Zeit zu leben, 1 Stunde vollen Bewusstseins. Oder du entscheidest dich für ein 100-jähriges Leben als typischer Muggel, sprich „Nicht-Zauberer“.
Ich habe diese Frage schon zig-fach in meinem Umfeld ganz konkret gestellt, um ausloten zu können, wie Der/Diejenige tickt, wer vor mir steht, wie tief er/sie sich schon mit dem Tod beschäftigt hat. Da du mich ja schon etwas begleitet hast, hier auf meinem kleinen Kanal, kennst du meine glasklare Entscheidung. Und wie schaut´s bei dir aus, wo stehst du?