JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse
Ja, was geschieht eigentlich, wenn wir die alten Axiome hinter uns lassen, ein paar der größeren Pflastersteine über Bord werfen und uns dann „dem Neuen“, Unbekannten zuwenden. Sind wir überhaupt vorbereitet auf dieses Szenarium, was uns da erwartet und, was ich noch wesentlich wichtiger finde, ist der Rucksack dann auch tatsächlich leichter oder kam es einmal wieder zum Selbstbetrug?
Damit meine ich, dass wir ein Thema, das uns bisher belastet, erst dann durchdrungen haben, uns davon befreit haben, wenn wir tatsächlich „durch“ sind. Was heißt „durch sein“? Durch bist du erst, wenn da keinerlei Anhaftungen mehr sind, wenn du keine Gedanken daran hast, sich die Last komplett aufgelöst hat, keine Energien an dir zerren, weder innere, noch äußere.
Wenn ich das mit dem Pflasterstein einmal visualisieren darf: Da ist er, dieser große Pflasterstein in deinem Rucksack und hast es geschafft, den abzustreifen. Du hast also deinen Rucksack geöffnet, den Stein gegriffen, fortgeworfen und den Rucksack wieder fest verschlossen. Der Pflasterstein mag jetzt irgendwo liegen, aber er hat keine Bedeutung mehr für dich. Er ist existent, du weißt um ihn, aber er ist in deiner Welt nicht mehr relevant. Statt der sich bisher ständig kreisenden Gedanken herrscht dort jetzt Stille, geruhsame Stille.
Warum ist mir das so eklatant wichtig, dass ich hier eine Unsumme an Wörtern verschwende? Weil die Befreiung eines Themas etwas Wunderbares ist, etwas, das einen antreibt, das einem Hoffnung macht und man weiß, dass Vieles machbar ist, in jedem von uns.
Einen kleinen Wermutstropfen möchte ich aber noch in den Raum stellen. Es gibt viele Möglichkeiten der Auflösung eines Problems, und vieles führt dabei in die Sackgasse, auch wenn die Vorsätze gut sind. Welchen Weg soll man gehen, um das Thema zu erschließen und ist man in der Lage, dies autonom zu tun.
Wenn ich es mir gerade überlege, dann arbeiten viele Therapieformen mit Glaubenssätzen, die man auflösen kann durch unterschiedlichste Techniken, um dann die Neuen zu implementieren. Und dabei kann alles passieren, vor Allem, wenn die alten Glaubenssätze nicht gänzlich gelöscht wurden und dann versteckt auftauchen, unbemerkt und falls doch, so gekleidet sind, dass man sie nicht eindeutig zuordnen kann. Aber darüber berichte ich ein andermal.