JOeys Tafelrunde
Eigen- und Fremderkenntnisse


Ist mir doch gerade eine Dame über den Weg gelaufen namens Susanne Lohrey. Sie hat mich etwas begeistert mit ihrer Sicht- und Ausdrucksweise. Hier ein paar Gedanken von ihr, die zum besseren Verständnis führen kann im Umgang mit einer „toxischen Beziehung“.
- Beziehungen haben immer etwas mit Suchtverhalten zu tun. Man hat zudem viel Energie und Zeit investiert, dass man daran festhält.
- Es kommt immer zu einer Co-Abhängigkeit, einer Verfilzung, man ist ineinander verzahnt.
- Das führt dazu, dass man nicht einfach aussteigen kann. Es bedarf eines tiefen Schmerzes, dem Umkehrpunkt. Erst muss dieser Zusammenbruch-Punkt kommen, damit sich eine toxische Beziehung lösen lässt. Damit die Bereitschaft ist, die Beziehung zu lösen, zu beenden.
- Was passiert aber, wenn dein Gegenüber (bleiben wir beim Mann als „Bösewicht“) dich (die Frau als Opfer) nicht einfach gehen lassen möchte, wenn er dich als Schmuckstück, Gespielin oder Wertanlage betrachtet?
- Wie vielleicht alles begann, bei dir oder Bekannten: Zwei Schiffe auf dem Ozean des Lebens begegnen sich, ein normales Schiff (du) und ein Piratenschiff. Das Piratenschiff checkt schon von der Ferne aus die Lage und sieht deine Flagge, zieht seine herunter und hisst die gleiche Flagge deines Schiffes. Man nähert sich, ist unter Seinesgleichen. Und wenn du es mit einer narzisstischen Person zu tun hast, die dich wie eine Spinne im Netz hält, dann wird es richtig spannend, dann hast du es vielleicht sogar mit einem Psychopathen zu tun.
- Dieser ist wie eine achtäugige Spinne, leuchtet alle Winkel deines Seins aus, weiß alles über dich, kann dich und dein Umfeld perfekt spiegeln und ist dazu ein hervorragender Schauspieler, ein super Performer. Er umgarnt dich, zuerst ganz zart, dann zieht sich der Strick unmerklich immer weiter zu, bis es kein Entrinnen mehr gibt. Aus Verbundenheit wird Abhängigkeit.
- Wenn du irgendwann einmal in dich gehst und tief in dir eine Stimme sagt, dass das, was ist, irgendwie nicht mehr passt, wird es gefährlich. Bemerkt dein Partner, dass du versuchst, aus der Co-Abhängigkeit zu entkommen, wird er seinen Werkzeugkoffer auspacken, dir drohen, dir Liebesentzug vortäuschen, dir schmeicheln, dich aggressiv angehen, dich isolieren, dich irritieren. Er kennt all deine Achillesfersen, kann deine Energiebahnen anzapfen!
- Wie kann man sich davor schützen? Das geht nur durch ein großes Wahrnehmungsvermögen + Herz. Dabei kannst du dir noch Schützenhilfe holen, aber durch musst du ganz allein. Und falls du in deinem Sein schon etwas weiter sein solltest, hast du die Gabe, deinen Partner zu lesen. Dann weißt du, wer vor dir steht.
- Aber dein Partner wird dich nicht so einfach gehen lassen. Der Psychopath wird irritiert, wenn du ihm plötzlich Informationen vorenthältst, wenn bestimmte Kanäle für ihn nicht mehr zugänglich sind. Er braucht die Kontrolle, damit er an allen Fäden ziehen kann. Er nutzt auch die Möglichkeit, dir die Schuld am Versagen der Partnerschaft anzulasten, plötzlich suchst du die Schuld bei dir.
- Wenn der Psychopath irgendwann einsieht, dass er dich verloren hat, ist da die Gefahr des schwarzen Loches. „Wenn ich schon untergehe, reiße ich dich mit in den Abgrund.“ Es kommt zum „mentalen Orgasmus“, der ihn mitreißend befriedigt.
- Und auch hier lautet die Frage: Wie kann man sich davor schützen? Wer in diese Situation kommt, der schafft es zu überleben, wenn er spirituell ausgerichtet ist, im Glauben, wenn er dem Licht zugeneigt ist, wenn er bestimmte Tugenden schon lebt: Glaube, Liebe, Hoffnung und Fürsorge. Wenn er dann noch echte Freunde hat, die ihn liebevoll begleiten, besteht die Chance, einigermaßen heil rauszukommen.
- Man muss sich manchmal von einem Menschen trennen, vor allem, wenn die Zeit abgelaufen ist. Wenn deine Energie von diesem gestört oder gedrosselt wird. Wenn einem der Mensch nicht mehr guttut.
- Man darf loslassen. Gut, dass er da war und ich habe lernen dürfen. Aber wenn die Frequenz nicht mehr stimmt, wenn sie überhaupt jemals gestimmt hat, dann gehe ich selbst-bewusst in eine andere Welt, setze mich deren Gefahren aus. Es ist wie eine Treppe, an der du emporgestiegen bist und dein Partner nicht. Es passt dann nicht mehr. Du stehst im nächsten Stockwerk und dein Partner unten.
- Partnerschaft darf sich entwickeln wie ein Judoka. Er fängt mit dem weißen Gürtel an, dann bekommt er den gelben…bis er irgendwann den Schwarzen besitzt. Und jeder Gürtel entspricht einer Partnerschaft mit entsprechendem Gegenüber. Es ist ein Training, ein Kampf, den man mit sich und dem Anderen austrägt, dient letztendlich deinem Wachstum.
- Abschließend die drei Schritte, aus einer toxischen Beziehung zu entkommen: 1.Erkennen 2.Wut/Ärger (ohne Zerstörung) 3.Kanalisieren in neue Energie.
Soweit, so gut- unsere Susanne. Für mich sind ihre Ausführungen wertvoll, da ich bestimmte Beziehungsgeflechte anders einordnen, Menschen in Beziehungen anders wahrnehmen kann und gegebenenfalls einem mir nahestehenden Menschen beistehen, wenn er es erachtet.