Was ist Glück, was ist Freude? Bleiben wir zunächst beim Glück. Du hast Glück gehabt, hast ein Spiel gewonnen, hattest Glück im Verkehr, einen Unfall vermieden zu haben, einem Disput aus dem Weg gegangen zu sein, jemandem begegnet zu sein, der auf deiner Seite steht.
Das sind alles Glücksmomente, über die man sich freuen kann, die man zunächst einmal als Glücksfall erkennen darf, um dann damit entsprechend umzugehen. Das sind alles Sternschnuppen und wie wir als Kinder gelernt haben, sich dort etwas im Geheimen zu wünschen, so sollten wir auch mit den Glücksmomenten umgehen: Sich glücklich schätzen, dass man sie erkannt hat und richtig einordnen, nicht über- oder unterbewerten.
Dann kommen wir zur Freude. Ich bereite mir Freude oder jemand bereitet mir Freude. Das ist schon einmal ein Unterschied zum Glück, welches dir niemand schenken kann. Freude kommt also von innen oder von außen und löst etwas in dir aus. Meist hält es auch länger an als ein Glücksmoment. Freude kann man zelebrieren, sich darin aalen und in sich tragen, vor Allem, wenn sie sich dort angesiedelt hat und nicht von außen gespeist werden muss.
Während also das Glück mehr den Emotionen zugeordnet werden kann, ist die sich einstellende Freude ein Zustand, dessen Mindesthaltbarkeitsdatum lange anhalten kann, aber nicht muss. Wenn die Freude nicht mehr von außen genährt werden muss, sondern sich in dir manifestiert hat, dann kommt es zum Seelenfrieden. Dann bist du in deiner Mitte angekommen, und darin wirst du bleiben, solange du dir das gestattest.
Und jetzt stell dir einmal vor, du bist in deiner Mitte angekommen und lebst ein freudiges Leben, gehst achtsam mit allem um, das dir begegnet und bist dir gewiss, dass du das rechte tust. Du hast den Sinn deines Lebens gefunden und könnest jetzt eigentlich geruhsam dein Leben genießen. Und dann geschieht plötzlich etwas Ungeplantes, das dich vom Wege abbringt und du dich entscheiden musst, deinen alten Weg weiterzugehen oder den neuen zu probieren. Egal, wie du dich dann auch immer entscheiden magst, dein Leben wird sich ändern. Und den Weg, den du dann gehst, kann nicht mehr er alte sein- und das ist gut so.